Gott ist für alle da – auch für Dich
Die Bibel ist eine reiche Bibliothek mit vielen Büchern. Wenn es nach der Reihenfolge der Bücher geht, so wird schon am Anfang der Bibel davon berichtet, dass sich Gott mit den Menschen auseinandersetzt. Bei der Geschichte um Noah wird zunächst das Leben auf der Erde nahezu ausgelöscht, es gab Wut, Enttäuschung, Entfremdung und es kam zur Sintflut. Nach der Sintflut aber überwiegt die erneute Annäherung zwischen Gott und den Menschen. Die Friedenstaube ist ein erstes Zeichen dafür, dass Gott trotz aller Zerwürfnisse an seiner Treue zum Menschen festhalten möchte. Noah lässt sie fliegen und sie kommt mit einem Ölzweig zurück (1. Mose 8,11). Das Wasser ist verzogen – Gott lässt Frieden walten über der Welt und allen Menschen. Aus dieser Geschichte heraus ist die Taube das Symbol unserer Kirchengemeinde geworden – der Friedenskirche Trappenkamp.
Dieser Frieden ist Gottes Versprechen an uns. Als universal erkennbares Monument dieses Versprechens spannt Gott den Regenbogen über die ganze Welt und spricht: „Ich schließe diesen Bund mit euch und mit allen Lebewesen bei euch. Er gilt für alle künftigen Generationen. Und dies ist das Zeichen, das an den Bund erinnern soll: Ich setze meinen Bogen in die Wolken. Er soll das Zeichen sein für den Bund zwischen mir und der Erde.“ (Gen 9,12f.) Gott ist bei uns und bleibt es auch, egal wer wir sind und egal was passiert.
Dass die Regenbogenflagge heute auch als Symbol für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt verwendet wird, steht in keinem Widerspruch zu dieser biblischen Botschaft. Im Gegenteil: Sie erinnert daran, dass Gottes Bund alle Menschen einschließt. Auch wenn sich manche Christ*innen daran stören, dass die Flagge mit der LGBTQ+-Community assoziiert wird, sehen wir darin keinen Grund zur Ablehnung.
Unsere Friedenskirche steht für Offenheit, Vielfalt und die unbedingte Würde jedes Menschen. Bei uns sind alle willkommen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Und ja: In unserer Landeskirche können auch gleichgeschlechtliche Paare kirchlich heiraten. Das ist für uns gelebte Nächstenliebe.
Im Neuen Testament erinnert uns Jesus an dieses Versprechen: „wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Joh 6,37) Mit dieser Zusage sind alle Menschen gemeint, denn durch Gottes Liebe und Gnade sind die Menschen im Glauben vereint: „Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ (Gal 3,25ff.)
In dieser Gemeinschaft ist es unsere Aufgabe, einander Gutes zu tun (vgl. Gal 6,9) und die Gottesliebe sowie die Nächstenliebe als höchstes Gut zu verwirklichen. „Das höchste Gebot ist das: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“ [5. Mose 6,4-5]. Das andre ist dies: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ [3. Mose 19,18]. Es ist kein anderes Gebot größer als diese beiden.“ (Mk 12,29-31). Gottes Liebe und die Nächstenliebe gilt allen Menschen, jeder Hautfarbe, jedem Geschlecht, jeder Sexualität, jedem Alter. Wir Menschen sind alle Gottes geliebte Geschöpfe – auch Du.
Du bist gesegnet, so wie Du bist. Ein Mensch, von Gott geliebt. Die Taube, der Regenbogen, die Taufe, das Kreuz – all das steht für Gottes Zusage an uns. Lasst uns unter diesem Segen Gottes Frieden schaffen zwischen allen Menschen.